Liebes Internet,
der Geschmack meiner Kindheit ist ohne jeden Zweifel “Wassermelone”. Zu den ersten Worten, die ich auf griechisch beherrschte, gehörte neben “παρακαλώ” (parakalo – “bitte”), “ευχαριστώ” (efcharisto – “danke” – ich war ein höfliches Kind!) und “μαλάκας” (Malakas – griechisches und relativ übles Universalschimpfwort, auch gern als Kosewort oder Spitzname verwendet), auch die Worte für die verschiedenen Arten von Melonen.
Ich bin ehrlich gesagt ein wenig wehmütig, wenn an die vielen Morgen denke, an denen ich dem Melonenverkäufer heimlich aufgelauert habe. Der kam mit einem typisch, griechischem “Vehikel” (der bundesdeutsche TÜV-Mann würde lautlachend zusammenbrechen) schon ganz früh morgens über die Straßen, die die Dörfer miteinander verbinden, gefahren und preiste über Lautsprecher seine Waren an.
KARPOUUUUUUZI, PEPONIIIIII! ELA THO!!!”
“WAAAASSERMELONEN, HOOOONIGMELONEN. HERKOMMEN!!”
Wer sich keinen alten griechischen Mann (Kettenraucher!) vorstellen kann, der genau diesen Satz brüllt, der möge mich gerne persönlich ansprechen – Ich reiche eine Synchronisation nach, sofern Interesse besteht.
Onkel Wolfram, die nützlichste und coolste Search Engine der bibliothekarischen Welt, spuckt übrigens nach der Konsultation nebenstehende Nähwerte aus. Für jemanden wie mich, der die bösen Kohlenhydrate fürchtet wie der Teufel das Weihwasser, ist es also schon eine erhebliche Leistung so eine 5 Kilo-Braut innerhalb eines Tages zu verdrücken. Wirklich! Wobei natürlich mein bester Überredungskünstler von allen natürlich den Mammut-Anteil daran hatte, dass das gute Stück nun in den ewigen Jagdgründen unserer Magengruben verweilt. In Rekordzeit!
Lecker warste. Nächstes Mal mit Wodka.
Gegessen haben wir als Kinder die Wassermelone übrigens ähnlich. Also wie die Ferkel und ohne Wodka, versteht sich.

Ich habe mich selten so sehr über Regen gefreut wie in diesem Moment. Dem Gemüt tuts gut, der Natur ebenfalls und so richtig vor habe ich heute eh nichts. Regen hat ja ansonsten eher die unangenehme Angewohnheit, dann aufzutreten, wenn man sich gerade zu diversen Sonnenschein-Aktivitäten hat hinreissen lassen.
Früher, im gemütlichen Nordhessen, traf man sich tradtionell am verlängerten Pfingst-Wochenende mit Freunden aus ganz Deutschland und campierte gemütlich auf einem bestimmten lokalen Zeltplatz mit dem festen Ziel, Grill-Wurst und Bier zu vertilgen. Und selbst wenn vor und nach diesem Wochenende das Wetter direkt aus dem Mittelmeerraum importiert schien, man konnte drauf wetten, am betreffenden Wochenende schüttete es wie aus Kübeln. Diese Tradition bestand über viele, viele Jahre hinweg und trotzdem kann ich mich an kein einziges Jahr erinnern, in dem wir nicht zusammengekauert in unseren Zelten lagen, nasse Bierdosen in der Hand und entweder jemand anderen bitten mussten, unsere Fressalien durchzubraten oder kalte Ravioli direkt aus der Konserve aßen. Das waren noch Zeiten. Der Regen gehörte halt irgendwie dazu.
Auch in manchen Filmen gehört der Regen oder “die Regenszene” halt irgendwie dazu. Teilweise ist sie auch recht obligat, besonders wenn es gilt, den geneigten Zuschauer möglichst schnell und übergangslos in die geeignete, emotionale Stimmung zu versetzen. Regen ist dann wahlweise sehnsüchtig, hoffnungslos und spiegelt eine gewisse urbane Anonymität wider. Und wenn gut gemacht, siehts einfach turbogeil aus. E basta.
Es gibt bestimmte Filme, die brauchen eine Regenszene, auch wenn der Titel oder der Text auf der DVD-Packung nicht drauf schliessen lassen. Die Top 3 gibts jetzt.
Platz 3
Road To Perdition
Michael Sullivan (Tom Hanks) macht John Rooney (Paul Newman) kalt und rächt den Tod seines Sohnes. Mehr Worte braucht es nicht.
Platz 2
Breakfast at Tiffany
Holly Golightly flieht vor einer Zukunft mit ihrem Geliebten Paul Varjak. Im Taxi zum Flughafen gibt sie auch ihrer Katze den Laufpass, indem sie sie in eine Schlechtwetterfront entlässt. Letzendlich besinnt sie sich, auch ob der Vorwürfe von Paul, sie würde wie bisher nur davonlaufen. Holly stürmt aus dem Taxi ins verregnete New York und sucht nach ihrer Katze. Im Hintergrund erklingt Moonriver (“Haaaaaaach!”) und endlich sind Holly, Paul und die Katze wieder vereint. Großartig!
Platz 1
Bladerunner
Im Jahre 2019 regnet es in Los Angeles permanent. Besondere Wirkung hat der Regen allerdings in der berühmten Dach-Szene des Films. Wenn der Android Roy zum finalen Monolog ansetzt, bleibt kein Auge trocken.
Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion. Und ich habe C-Beams gesehen, glitzernd im Dunkel, nahe dem Thannhäuser-Tor. All diese Momente werden verloren sein… in der Zeit, so wie… Tränen im Regen.
Und dann – ganz plötzlich – habe ich dann heute doch noch etwas vor
Kein Wecker, der klingelt.
Kein Wettlauf ins Bad.
Kein Streit um das fluffige Badetuch.
Kein Schichtwechsel vorm Spiegel.
Kein Frühstück im Stehen und Schminken im Gehen.
Kein “Schnell-schnell”, “Ich gehe jetzt!” und “Warte auf mich!”.
Ich befinde mich heute im Leerlauf, der Körper funktioniert wie in Zeitlupe, der Kopf auf Sparflamme. Eigentlich dachte ich, jetzt wo mein erster, richtiger Sommer seit Studienbeginn ansteht, dass ich morgens wie schaumgeboren aus dem Bett hüpfen werde – voller Elan, Tatendrang und dem dringlichen Plan, tausend Dinge zu erledigen für die ich in den letzten Wochen und Monaten keine Zeit hatte. Backen, stricken, eppilieren – zum Beispiel.
Doch das Resümee ist ziemlich traurig, denn ich weiß heute beim besten Willen nichts mit mir anzufangen. Ohne anzuecken gleite ich heute durch den Kiez und die Wohnung, geniesse das Wetter, schweige genüsslich und tue nichts. Es ist herrlich.
Vermutlich fahren Kopf und Körper einfach gerade in den Energiesparmodus und ich habe deswegen Watte in der Hirnschale und unter den Füßen. Ob sich die Clione limacina auch so fühlt?
Es ist unverschämt lange her, dass der Wonnepfirsich, die “Lödya mit dem roden Marger” und Frau KD mit “oe” uns das letzte Mal getroffen haben. Also alle zusammen ans einem realen Ort. Anfang des Jahres zum Ende des Praxissemesters wars und ist nach genauerer Betrachtung und nach Adam Riese wirklich verflucht zu lange her.
Deswegen und weil es was zu feiern gibt, treffen wir uns heute beim Onkel Ho im Gleimkiez und werden ohne männliche Gesellschaft quatschen, lachen und uns gegenseitig zu diversen Dingen beglückwünschen.
Frau KD mit “oe” hat ihr Diplom abgegeben. Wonnepfirsich und Lödya haben jetzt Sommer und starten ihr Praxissemester. Und ich habe keine Pflichtveranstaltungen in der Uni mehr und alle Präsenztermine für dieses Semester hinter mich gebracht.
Hurra!
Vier Damen, geballter Charme, Cocktails und scharfes Essen – und da soll noch einer sagen, dass Bibliothekare uncool sind.
Und weils schon spät ist und Frau Ritari onduliert werden will, lass ich was zum Gucken da und verschwinde.
Edit: Gerade Tschüss gesagt. Mädels, ihr seid der Hammer. Gute Nacht!

Knorrige Bäume, Berliner Stadtplan oder andere Dinge, die man im Kopf haben sollte?
Liebes Internet,
ich möchte dir gern vom schönen Wetter, von den neuen Kleidchen, dem Küchenstreik oder der Tatsache berichten, dass Alverde jetzt anscheinend auch an uns (falsche) Rothaarige denkt.
Keine Zeit frei zu sein. Kaum sind die anderhalb Stunden Klausur um – sieben Seiten gefüllt und die Finger brennen – geht es auch schon weiter, bis auf die obligatorischen, zeitraubenden, aber noch in der Ferne liegenden Hausarbeiten, habe ich morgen NUR NOCH DIESEN EINEN Vortrag beim “Professor Bildungs-Kabarett” zum Thema “Neuronale Netzwerke und Neurocomputer”. Fein gemacht, Frau Ritari. Schweres Thema gabs wohl nimmer. Nein, habs mir ausgesucht – ich Rindvieh.
Trotz des Themas rund um Synapsen, Dendriten, Axonen läuft das Hirn im absoluten Leerlauf. Kein Gedankenblitz. Nichts. Ich bin quasi hirntot, atme trotzdem (wenn auch schwer) und bin ein kleines medizinisches Wunder, die Charité wäre begeistert und ich hoffnungsvoll.
APROPOS HOFFNUNG! Die Jungs von FML haben ein neues Projekt auf den Markt geschmissen, das sich vor allen Dingen an diejenigen richtet, die nicht neurotisch, zynisch, übellaunig und weltgeschmerzt sind – oder zumindest nicht nur.
GMH – Gives me hope ist für alle, die sich auch sporadisch davon überzeugen möchten, dass nicht alle Menschen neurotisch, zynisch, übellaunig und weltgeschmerzt sind, sondern dass es auch Menschen gibt, die mitdenken und Hoffnung geben.
Hach. Das war ja anrührend. In diesem Sinne hoffentlich werd ich langsam mit dem Kram hier fertig und darf dann auch Semesterferien haben.
Deine Marga
Berlin ist laut. Berlin ist bunt. Berlin ist dreckig. Wir haben Modemessen, bei uns kann man im Hochsommer von Huskeys um die typischen Touri-Nepps gezogen werden, unser Bürgermeister ist schwul und well dressed und wir haben richtige Kieze mit Ecken und Kanten und manchmal mit echten Berlinern. Und wir haben ne U-Bahn mit mehreren, bunten Linien, die von der Komplexität wohl gegen andere internationale Ballungsgebiete durchaus anstinken können.
U-Bahnfahren ist Seelenbalsam. Auch im Sommer, wenn leichtbejackte und unbelüftete Menschen dicht an dicht zur Arbeit oder von da weg kutschiert werden. Menschen verweilen unter der Erde – am Alex, unter der Stadtmitte, unter der Frankfurter Allee – auch wenns stinkt aber wenigstens kühl ist – und teilen sich den unterirdischen Lebensraum geschlechts-, schicht- und stadtteilunabhängig. Ja, heute gesehen.
Der Journalist mit den blauesten Augen hat mich dann passenderweise auf eine Veranstaltung ganz besonderer Natur aufmerksam gemacht. Was Berlin bisher irgendwie gefehlt hat, ist ein Beauty Pageant. Also so ne richtige Misswahl. Denn wenn man von MissErfolg, MissVerständnis, MissAchtung und diversen halbseidenen Veranstaltungen beim lokalen Resteficken (sprich: Ü30-Discos) absieht, hat Berlin Derartiges nicht zu bieten. Wahrscheinlich weil die Hauptstadt zu cool, zu casual und zu clean ist.
Deswegen gibt es demnächst die Miss U-Bahn. Paukenschlag für diese Überleitung. Die wird gesucht und darf am besten genauso laut, bunt und dreckig wie die Stadt selbst sein.
Da will ick hin! Nicht mitmachen! Bloß nicht! Ich bin doch nicht kritik-fähig, sagt mein kritikfähigster Mann von allen. Und außerdem mag man mich viel zu gern in der Aussenseiter-Rolle, als dass die anderen cool-casual-cleanen Mädels (oder auch Queers? Das wäre famos!) eine reele Chance gegen mich hätten. Tracy Turnblad ist ein Scheiß gegen mich. Das Krönchen hätte ich trotzdem gern.

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Nachdem ich die letzten 78 Stunden damit verbracht habe, mich vor allen Dingen seelisch und moralisch auf die aktuelle Klausurwoche und die heutige Klausur zu “Gesetzlichen Grundlagen und Digital Rights Management” vorzubereiten, verbringe ich die nächsten 42 Stunden damit, mich auf die nächste Klausur einzustellen.
Theoretisch wird es um Lieferantenpolitik, Open Access, Erwerbungsprofile, Approval Plans und andere Niedlichkeiten drehen.
Praktisch heisst das für mich, einen Weg zu finden, irgendwelche bibliothekarischen Inhalte in meinen geschmorrten Kopf reinzukriegen und dabei möglichst würdevoll auszusehen. Klappt nicht gut.
Ich verbringe also meine Zeit mit Lernen und vom Lernen ablenken und tigere zwischen Balkon (wo meine Unterlagen und Lernskripte liegen) und der Küche (wo es ein wenig kühler ist und der Eiswürfel-Spender steht) hin und her. Dabei atme ich diverse Gläser Wasser weg und mampfe das ein oder andere Stil-Eis. Soll ja auch Leute geben, die bei derartigen Temperaturen keinen Appetit verspüren. Versteh ich garnicht, was gibts denn Schöneres als sich mit Nahrung vom kochenden Asphalt abzulenken?
Nicht viel, außer vielleicht in der kühlen und nass gefüllten Badewanne mit dem neuesten Geek-Stuff zu verbringen. Aber nur vielleicht.

Gesehen und für toll befunden bei getdigital.de
Gestern schick gemacht und es ging in charmanter Begleitung nach Mitte an die Spree. Dort, nur unweit von Bode-Museum und Oranienburger Str., liegt das Ziel von schon so mancher lauen Sommernacht. Eine meiner ersten kulturellen Entdeckungen in Berlin war das Hexenkessel Hoftheater, damals noch auf einem Schiff, der MS Marie, spielten sie Shakespeare’s “Was ihr wollt” und von diesem Zeitpunkt an, wollte ich immer mehr.
Jedes Jahr besuche ich alle drei Stücke, die das Essemble spielt. Gestern wars der Don Juan, demnächst ist es Julia&Romeo (!) und zuletzt noch “Der Widerspenstigen Zähmung”. Mehr Informationen zum Programm und noch viel mehr, gibt es hier. Hingehen, hingehen, hingehen!

Bildmaterial gemopst von der Internetpräsenz des Veranstalters
P.S. Ob die Dame im Publikum auf der anderen Seite aufgrund der kuscheligen 40°C Außentemperatur oder wegen dem halbnackten Don Juan umgekippt ist, kann ich nicht beurteilen. Es empfiehlt sich jedoch zur eigenen Sicherheit an der Bar des Theaters für ausreichenden Flüssigkeits-Haushalt zu sorgen.

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