Als ich noch true und evil war, Band-Tshirts mit kopulierenden Zombies und barbusigen Succubi trug, Killernieten-Halsbänder und experimentielles Make-Up inbegriffen, da verschlug es mich sporadisch nach Schleswig-Holstein. Jetzt gilt unser nördlichstes Bundesland nicht unbedingt als Mekka der richtig “Truen” und “Eviligen”.. ganz Schleswig-Holstein? NEEEEIN! Ein kleines Dorf namens Wacken im Kreis Steinburg bietet den Langhaarigen, Chronisch-Verdreckten und Freunden des Groals, Grinds und Gore einmal pro Jahr ein zweites Zuhause.

Jetzt hatte ich heute morgen diese Stellenanzeige im Email-Postkasten und konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Verdammt, was hätte ich damals für Kost und Logis, freien Zutritt zu ALLEM und ein bisschen Taschengeld gegeben.

Jetzt einige Jahre später muss ich leider feststellen, dass die Wacken-Woche wohl ohne Alk nicht erträgen gewesen wäre und so schöne Traditionen wie das “Kruzifix aus Bierdosen-Basteln”, das “Helga-Schreien” und eine Woche “Bier und Wurst-Diät” wären wohl niemals geboren worden.

Kurz überlege ich: Jetztigen Job schmeissen und mal für ne Woche ausbrechen? Nach Feierabend im Schlamm wälzen und mal wieder richtig headbangen? 5-Minuten-Terrinen trocken essen und mit lauwarmen Bier runterspülen? Eine Woche ohne private Sanitäranlagen?

SICHER! Dann lieber ein altes T-Shirt von damals anziehen, die Kutte suchen und die Kataklysm-CD einwerfen. Und ein kaltes Bier trinken. Und wenn nötig aufs (eigene, saubere) Klo gehen, ohne eine Stunde Anstellzeit kalkulieren zu müssen. Früher war eben alles besser, ich selbst auch.


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Donnerstag. 08.07.2010. 09:17. Berlin. Lichterfelde West.

Mitten an einer der Hauptverkehrsstraßen begegnete mir heute der unwiderrufliche Beweis: Die Natur rächt sich.

Warum ausgerechnet in Berlin, fernab von ländlicher Gegend, ausgerechnet Weizen wächst, konnte ich nicht herausfinden. Auch widerstand ich der Versuchung den Weizen mitzunehmen und echtes Hauptstadtmehl zu mahlen (wegen der Hauptstadt-Hunde und ihrem Hauptstadt-Harn).

Ob wohl jemand seine Schrippe an der Stelle hat fallen lassen?

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Liebes Internet,

der Tag hat beschissen angefangen. Mit dem rechten Fuß habe ich zuerst die vom nächtlichen Wasserschluck geöffnete PET-Flasche umgeworfen und die Klamotten, die am Abend noch achtlos auf den Boden geflammt worden sind, einer Vorwäsche unterzogen. Mit dem linken Fuß überprüfe ich ruckartig, ob die Kommode noch da steht. Ja, tut sie – Zeh fast ab. Im Bad erblicke ich die “Nachtmahr” (das ist Frau Ritari, wenn sie vergessen hat sich abzuschminken). Ok, Himmel bewölkt – sagte das Berliner Wetteramt nicht irgendwas von 25°C +? Zwiebellook! Doof nur, wenn alles was zwiebel-kompatibel ist von meinem besten Hausmann in einem Anfall von Wahn in die Waschmaschine gestopft wurde. Shampoo alle, keine flauschigen Badehandtücher mehr vorrätig. Das Dilemma zieht sich weiter durch den großen Flur (und das kunstvoll verknotete Staubsauger-Kabel) in die Küche, wo es gänzlich an allen nötigen Grundnahrungsmitteln für ein Frühstück fehlt, David Rio Chai ist auch alle. Was für ne Scheiße.

In Ersatz-Kleidung gehüllt und schon leicht angepisst, stolpere ich aus der Tür und bemerke an den Briefkästen, dass mein Portemonnaie noch oben ist. Ohne Portemonnaie, keine Fahrkarte – ohne Fahrkarte, keine Uni. Also wieder die fünf Stockwerke (nein, kein Fahrstuhl) hoch und wieder runter. Ich bin zu diesem Zeitpunkt schon mittelmäßig angespannt.

Auf dem Weg zur S-Bahn fällt mir auf, dass meine Handtasche heute sehr leicht ist. Man sagt mir nach, dass ich nur mit meiner Handtasche bewaffnet, mehrere Wochen im Amazonas-Gebiet überleben würde. Mit den Notizen in den Uni wird das heute wohl nichts – Unterlagen liegen noch im fünften Stock in der Ersatz-Handtasche. Mir entweicht verbal ein erstes zartes “Fuck”.

In der S-Bahn sitzt wohl der einzige, korpulente Handwerker ganz Berlins, der neben einem großzügigen Verhältnis zu billigem After Shave auch eine ziemlich perverse Vorliebe für Döner (mit extra Zwiebeln) zum Frühstück verfügt. Nein, der Herr hat schon gegessen, sollte man ja in den Öffis nicht, empfiehlt die BVG-Dame auf den Werbeflächen. Ich sehs an der weißen Sauce im linken Mundwinkel und rieche es, wobei ich nicht genauer drüber nachdenken will, ob die Zwiebeln wirklich von heute morgen oder gestern abend oder.. wuragh. Das “Fuck” wird ein µ lauter.

Am Westkreuz verpasse ich die Anschluß-Tram. Ruhig bleiben, Große. Das passiert dir auch an normalen Tagen. Was nicht alle Tage passiert, sind die Horden an Brandenburger und Berliner Ferienkinder, die die Tram zu ihrem persönlichen Sodom (oder auch Gomorrha?) transformieren und “SCHLAND! SCHLAND!” brüllen.. UND VERMUTLICH NICHTMAL WISSEN, WAS DAS HEISST. Durchatmen. Fuck.

Nach drei Stunden Seminar, einer halben Stunde Pause (es reisst nicht ab, in der Mensa gibts nur “unkoscheres”, der Salat in der Anrichte.. kennen wir uns, warst du nicht gestern auch schon hier?) und wieder anderthalb Stunden Seminar, in dem ich spontan ein Projekt erläutern darf, das (wohl aus gutem Grund) nicht konsequent zu Ende gedacht wurde, stürme ich in den kleinen Hörsaal. Und hier passiert ausnahmsweise mal nichts.. wahrscheinlich zuviele Zeugen. Außer dass ich diverse Male mit unterdrückter Nummer angerufen werde, was mich veranlasst diese Anrufe konsequent wegzuklicken. ICH HASSE Anrufe mit unterdrückter Nummer und ich studiere jetzt gerade. Also pscht.

Auf dem Weg nach Hause bemerke ich eine nicht unerhebliche Laufmasche am linken Knöchel (unkaschierbare Stelle!) und der schwarzgelockte Typ, der mich schon seit der Jungfernheide sporadisch mustert und grinst, bemerkt sie auch. Das findet er wohl süß – ich finds ZUM KOTZEN! Willst du Streß, Bübchen? Sag Bescheid und du kriegst das erste Mal in deinem Leben Prügel von ner Frau – ich schwörs!

Sag ich natürlich nicht, ich denks nur. Mittlerweile bin ich nur noch genervt und finde tausend Gründe zum Meckern und Unglücksein. Tasche schwer. Schuhe eng und – verdammt – wie dunkel wars heute morgen, als ich mich angezogen habe? Hunger habe ich (Scheiß Salat.) und die Sonne nervt. In solchen Situationen raune ich gerne wüste Beschimpfungen auf griechisch vor mich hin, weils Spaß macht und keiner versteht. Diesmal wars nur ein relativ mildes “O kairos me treleni” (“Das Wetter macht mich meschugge”) und trotzdem reagiert der Schwarzgelockte mit einem Grinsen, das sich nicht nur um einige Grade vergrössert. ARGH. Er hat den Jagdinstinkt im Blick.

Boah, ich muss hier raus – die Ferienkinder von heute morgen befinden sich anscheinend gerade auf dem Rückweg – weg von der Hitze, weg von der griechischen Front, weg vom Schweiß und der Hitze. Ah, meine Station – ich steige aus.

Der Besuch im Supermarkt endet traurig, entweder es wurde heute nichts geliefert oder die Prenzl-Muttis haben ihren Einkauf nach vorne verlagert. Beschissenes Volk, meine Laune ist mittlerweile angespannt und ich befinde mich in Lauerstellung. Wenn der Dreijährige da vorne auf Prenzl’Muttis Arm gleich mit Cent-Münzen bezahlen will RASTE ICH AUS. Mit dem Beutel voller Ersatznahrung schleiche ich nach Hause, bloß keine Aufmerksamkeit erregen.

Zu Hause angekommen ist mein bester “Heute mal Home Office”-Mann von allen zuhause und hat gerade keine Zeit, er muß die Schuhwelt vorm Servercrash retten. Gewohnheitsmäßig checke ich meine Emails. Nur Hiobsbotschaften. Danke, aber nein danke. Der Laptop fährt schon wieder runter und ich suche die Flasche Aperol, die ich extra für solche Dinge eigentlich immer zur Stelle habe. Mein allerallerbester Lebensabschnittsgefährte, den ich heute noch nicht gesprochen, weil Monsieur heute ausschlafen durfte, kommt in die Küche, umarmt sein Häufchen Elend und fragt wie mein Tag heute war. Er kriegt die Kurzfassung.

“Harter Tag? Ich sag dir mal was ein harter Tag ist!”, sprachs und verfällt in Informatiker-Monologe. Ich liebe es, wenn er das tut. Ich werde ganz versöhnlich und während er seinen harten, harten Informatiker-Tag voller Bits, Bytes und Telefonkonferenzen analysiert, beschliesse ich morgen mit dem linken Fuß zuerst aufzustehen. Oder gar nicht. Wir werden sehen.

Deine Marga



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Ausschnitt aus dem Film “Network” von Sidney Lumet aus dem Jahr 1976.

Ich schmeiss alles hin und werde Pirat. So siehts aus. Und nun ab auf den Balkon, Freundschaft mit den Nachbarn schließen.

Physisches: Breitarsch und Halsschmerz.

Psychisches: Klausurbammel. (nur noch eine Woche! ARGH)

Musikalisches: Heute nicht, dafür Hufgetrappel und Tut-Tut-Eisenbahn. (mein bester Cowboy von allen verdaddelt den Sonntag mit Red Dead Redemption)

Kühlschrankiges: Mozzarella Caprese und Zuccinikuchen, im Abgang Pina-Colada-Eis. Bestens.

Seit geschlagenen sechs Stunden bereite ich einen Vortrag über kriminologische Informationsquellen vor und fühle mich selbst langsam wie ein Triebtätetr. Ein Täter mit dem Trieb zu morden. WARGH. Dazu kommen diese grenzwertigen Grippeanzeichen (Halsschmerz etc.) bei hochsommerlichen 35°. Danke Immunsystem.

Und wäre das alles nicht genug, haben die Nachbarskinder von gegenüber wohl Vuvuzelas geschenkt bekommen. Klar müssen die jetzt stundenlang und ohne Unterbrechung getrötet werden. Kloppi-Eltern. Zu Weihnachten gibts ne Blockflöte. Gute Nacht.


Bei den aktuellen Temperaturen gibt es gewisse Grundregeln:

1. So wenig Stoff wie möglich!
2. Wenn Bewegen dann draussen (Laufwind).
3. Ausnahmsweise kein Kuscheln.
4. Trinken, trinken, trinken.
5. Haare hoch!

Haare hoch? Aber natürlich. Wenn man wie ich zu der Gruppe der Haarzüchter gehört, ist die Parole “Zopf oder stirb!” geradezu grundlegend. Es gibt im Sommer kaum etwas widerwärtigeres als das Gefühl eines schwitzigen Nackens, wie sich der Schweiß sammelt, den Körper runtertropft und zischend auf dem Asphalt verdampft. BRRRR, Gänsehaut.

Da ich aber ein “Shampoo-Fascho” bin (Noch nie gehört? Das ist jemand, der Haarpflegeprodukte mit Silikonen ablehnt und deswegen recht eingeschränkt im Styling ist), faul und unkreativ obendrein – gibts nen Up-do, irgendwas mit Spange oder Haarband – fertig.

Ganz anders die japanische Bloggerin Binosusume, die – zum einen – mit göttlichen, braunen, gesunden, strapazierfähigen Haaren gesegnet ist und – zum anderen – mit minimalisten Mitteln 360°-kreativ ist.

Und da sitz ich jetzt hier und wünsche mir endlich so tolle, lange und gesunde Haare, um sie mir mit ein wenig Fleißarbeit wieder kurz zu mogeln. Haarige Geschichte.

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wofür es im Winter zu kalt war.
Wallace Earle Stegner, US-amerikanischer Historiker, Schriftsteller und Umweltaktivist.


Prognose von wetter.de

Liebe WM-Fans meines exquisiten Freundes- und Bekanntenkreises,

ich weiß, ich weiß. Ihr alle möchtet bei diversen Public-Viewings eure persönliche Fankurve um einen Quoten-Griechen bereichern. Ich verstehe das, mir würds ähnlich gehen. Aufgrund der akuten, metrologischen Lage möchte ich euch allerdings darum bitten von erneuten Anfragen abzusehen.

Ernsthaft: Ich stelle mich bei gefühlten 39° weder auf den 17. Juni, noch auf den Alex oder sonst irgendwo hin – umgeben von Bierdunst und Deo-Schweiß-Waden. Da bin ich jetzt Prinzessin.
Prater, Kohlenquelle oder irgendwas im Kollwitz-Kiez ist in Ordnung, sofern wir früh genug da sind und wir zur Abwechslung mal Plätze kriegen =)

P.S. Ich bin set 06:30 Uhr wach schon sehr wach, sehr fleissig und sehr kurz davor meinen Aggregatzustand von fest in flüssig zu transformieren.

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Man mische Cyberpunk, Zukunftsparanoia, orgasmatisch-visuelle Effekte mit einer Synergie von Matrix, Ghost in the Shell und ähh.. Terminator? Ich weiß es nicht genau, ist auch vollkommen Banane. Ich will es haben, am besten jetzt – gern auch mit gescheitem Soundtrack.

Und auch wenn mein bester Controler-Kontroletti von allen wieder die Augen rollt, wenn sein Mädchen wieder Ballerspiele daddeln will (*), ick freu mir total auf den Release!

Kleine Anekdote: Ich spiele normalerweise keine Ballerspiele, weil ich anscheinend einen ernsthaften Knick in der Optik oder wahlweise kein Talent zum Schießen habe. Wenn irgendwann die Zombie-Invasion kommt, überlebe ICH definitiv nur durchs Wegrennen.


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