Pirates don’t buy shoes. They AAAAARRRR them!
Liebes Internet,
hat man ein psychologisches Problem, wenn man dieses selbst diagnostiziert? Oder ist das wieder nur so ein Fall von margaritarischer Theatralik?
Die ganze Misere began mit einem weiteren Paar Schuhe. Schwarze Leder-Peeptoe-AnkleBoots von GUESS. Oakridge heissen sie und es war Liebe auf den ersten Blick. 210,00 Euro kosten sie im Original, ich sollte für sie mit allen Benefits nur einen marginalen Bruchteil zahlen und so landeten sie schliesslich im virtuellen Warenkorb. Am Mittwoch kamen sie, wurden anprobiert, bejubelt und geherzt und sofort musste natürlich ein Thron, ein königlicher Stellplatz für diese göttlichen Treter her. Das Fazit: Kein Platz mehr. WTF?
Fest steht: Die Arbeit im konsumkapitalistischen Arbeitshimmel hat meinen Kleiderschrank und mein studentisches Budget gesprengt. Ich besitze über 60 Paar Schuhe (und das bei nur (!) zwei Füssen – als ich nach Berlin zog, hatte ich genau vier Paar Schuhe im Gepäck) und jede Menge Klamotten in sämtlichen farbigen Ausführungen: Kurze Kleider, lange Kleider, Röcke, Shirts, Basics – ganz zu geschweigen von passenden Accessoires. Warum habe ich bloß soviel Kram?
Die Antwort ist simpel! Weil alles so verflucht günstig war!
Ich bin ein kleines Sale-Opfer und mir bringt Einkaufen nur richtig Spass und Befriedigung, wenn ich nicht den vollen Preis bezahle. Vorbei sind übrigens auch die Tage, wo man “sich halt was übergezogen” hat. Outfits müssen dem Anlass, dem Wetter und der Stimmung entsprechend geplant werden und wenn die eigenen vier Wände nicht passendes bieten, landen Schnickeldis schnell auf Wunschlisten und somit als Posten auf der Kreditkartenabrechnung. Die bestellten Endorphine werden an die heimischen Tore geliefert, anprobiert und notfalls (auch wieder) in den postalischen Orkus und in die fashionistischen Versandzentren dieser Welt retourniert. Rückversand ist ja kostenlos..
Ein weiterer Nachteil neben der logistischen Unterbringungsproblematik. Das Freilandshoppen macht keinen Spass mehr!
Ich war neulich mit derKomplizin in Berlins Tempeln der Kauflust unterwegs und habe den wohl schönsten und schmeichelhaftesten Mantel der Welt liegen lassen, “weil im Arbeitshimmel krieg ich den bestimmt günstiger”. Wie krank ist das?
Darüber hinaus wird die “Was soll ich anziehen?”-Problematik beileibe nicht durch mehr Auswahl vereinfacht, sondern – im Gegenteil – nur weitestgehenst erschwert.
Mal davon abgesehen, dass ich – weiss Gott – genug Klamotten besitze, kann ich meinen Konsumrausch doch nicht dadurch fördern, dass ich aufgrund von Sale, Mitarbeiter- oder Mengenrabatt hier jede Menge Zeug ansammel, das weder nützlich, praktisch, sondern einfach schön ist, mich aber im Fall der Apokalypse nicht aus der Gefahrenzone bringt. Oder über die sieben Weltmeere.
Ich komme ja garnicht mehr zum Kaputttragen der Sachen, weil ständig Nachschub beordert wird. Und damit ist jetzt Schluss!
Es gibt ja einen ganzen Kult um diese Konsumverweigerer, die sich ein ganzes Jahr keinerlei Beutezügen verordnen. Seien wir mal ehrlich: Das schaffe ich nie. Mir würde es schon reichen, wieder ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, was ich wirklich brauche und was ich mir aus Lust an der Sache kaufe. Ich bin wirklich gespannt, wie lange mein neugewonnener Wille zur Askese andauert. Sicherheitshalber habe ich alle Newsletter abgemeldet und E-Mails, die ein “%” enthalten kategorisch weggefiltert! Kennst du diese Art von “shopping-spree” eventuell auch?
Beste Grüße,
deine Marga
2 Responses to Pirates don’t buy shoes. They AAAAARRRR them!
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Naja, bei 40% würd ich auch reinhauen wie ‘ne bekloppte… (ja, ick weiß das!)
Aber vielleicht schau ich mal vorbei – wegen einem grauen Shirt… alles was ich bekam war dann doch ein graues Top (mit ” Rüschchen) und ein Jäckchen mit Schleife hinten drauf – wat hab ich mich verliebt… *seufz*
Grüße und kauf nich so viel – gib’s lieber mir, hab nämlich keinen Kleiderschrank mehr
Ich weiss doch, dass du in die geheimen Gepflogenheiten des konsumkapitalistischen Arbeitshimmels initiiert bist. Solltest du was finden, meld dich ruhig mal bei mir
Was ist btw mit deinem Kleiderschrank passiert?