Bin ich eigentlich die einzige Person auf dieser Welt, die das momentane wechselhafte – im Volksmund als – Dreckswetter titulierte Klima durchaus begrüsst? Mal abgesehen von den Mondscheinkindern dieser Hemnisphäre, die das heimische Dunkel des elterlichen Kellers eh nur zur Nahrungsbeschaffung verlassen und denen es schlichtweg wurscht ist, ob draussen die Sonne scheint oder eben nicht? (So ganz nach dem Motto “Endlich Sommer! Jetzt kann ich auch kurzen Hosen Halo spielen!”).

Ich hingegen habe tatsächliche und ganz archaische Gründe, die Sonne zu meiden, die Fenster zu schliessen und mich über jeden einzelnen, hämischen Regentropfen zu freuen, der mit vernichtender Präzision gen Boden und auf meine Feinde fällt…

Jaaaa, werdet ihr sagen, Marga hat doch gar keine Feinde – zumindest keine natürlichen. Wen sollte sie denn “fürchten”?

Recht habt ihr. Trotzdem hegt Frau Ritari seit Kindestagen ein phobisch angehauchtes Misstrauen gegen alles, was gelb-schwarz, fies und von fliegender Fortbewegung ist. Da trifft es sich gut, dass ausgerechnet am letzten Wochenende eine Kolonie von pterygoten Drecksbratzen in die direkte Nachbarschaft gezogen ist. Auf den margaritarischen Balkon.

Seitdem halte ich trotz Protest vom besten Fensteröffner von allen ebengleiche geschlossen, riskiere den triefenden Hitzetod und fürchte mich gar fürchterlich vor Brummen und im Blutwahn gegen die Scheibe klatschenden schwarzgelben Kamikaze-Bombern.

Scheiss Sommer. Ich wünsche mir KO-Gas und lege mich mit der Supersoaker auf die Lauer, während ich das Fenster zum Lüften einen Spalt breit aufstosse. Scheiss Sommer! Ich denke an meine kalkweissen Beinchen, Frühstück auf dem Balkon, Seifenblasen vom Dach pusten, lauschige Sommerabende, nacktes Blumengiessen. SCHEISS SOMMER! Und ich will nicht hören, dass die Population von anderen Insekten sich explosionsartig, proportional verdoppeln würde, wenn man alle Wespen vom Angesicht dieser Welt pusten würde. Und mir ist der Artenschutz von Wespen auch kein inneres Bedürfnis. Hier gehts um meinen Balkon, meine Komfortzone, MEINEN margaritarischen Artenschutz. Wespennest ist Krieg. Und ich verliere hier haushoch.


Die Wespenkönigin schüttelt derweil in ihrem neuen Feriendomizil in Ost-Berlin fassungslos den Kopf. Wie kann einer von den Häutigen nur so nen Terz veranstalten. Da wedelt dieser rothaarige Fleischling mit den Armen und keiner weiss, ob sie freudig winkt oder ob dieser halbdebile Gesichtsausdruck eher zu Drohgebärden passen. Dazu dieses schrille Stakato-Schreien und das Glotzen. Man kann gar nicht in Ruhe abgelegte Liebhaber fressen, ohne dass diese Furie skeptisch das eigene Nest beäugt. Fehlt nur noch, dass die sich Notizen macht, wer hier wann das Haus verlässt. Kehren Sie mal lieber vor der eigenen Haustür, Madame! Tja, Nachbarn kann man sich halt nicht aussuchen und in Berlin ist man ja schon froh, wenn man überhaupt ne Bleibe hat. Bzzz.

Die Suche nach Bildern für diesen Beitrag hat mich übrigens Überwindung und Nerven gekostet. Ich hoffe, das weiss hier jemand zu schätzen!

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2 Responses to Bzzz!

  1. MarvinW says:

    Da kann ich nur zustimmen. Sollen diese Viecher doch alle qualvoll verrecken!

  2. Marga says:

    Danke für dein Mitgefühl.. für MICH! ;)

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