Grundsätzlich habe ich als Griechin keine Scheu vorm Tanzen. Es ist mir egal, wie ich dabei aussehe und wer mir dabei zusieht. Es bedarf aber immer einen konkreten Grund, den Tresen oder den schützenden Kreis der Begleiter zu verlassen, bevor ich mich auf die “Tanze” begebe. Meistens reicht die Argumentation “weil heute Samstag ist” oder “weil der Wein grad alle ist”. Ich bin in dieser Hinsicht und bei akkumulierender Anzahl der leeren Gläser recht einfach gestrickt.

Natürlich spielen die peripheren Umstände, wie Lokalität, Anlass, Stimmung und nicht zuletzt der gespielte Song selber eine monumentale Rolle beim Ausbruch, der mich wie ein spastisches Eichhörnchen auf Crack durch die Menge grooven lässt. Und von diesen Songs gibt es viele, DEN einen auszuwählen, der mich unter Garantie ausflippen lässt ist schwer.. aber nicht unmöglich.

Wie immer hat man am letzten Tag des Jahres unerfüllbare Erwartungen an den Abend. Was besonderes solls sein, was spektakuläres – etwas, was man nicht jeden Abend macht und spätestens beim Verdauen des Weihnachtsschmauses fängt man an zu überlegen, wie man wo mit wem Silvester feiern wird.

Der beste Tanzbär von allen und ich hatten eben diesen Plan nicht und liessen uns spontan von Freunden auf eine semiprivate Verantstaltung schleppen. Das Publikum war ziemlich alt und mit dem Arsch zumeist an die Stühle getackert, der DJ war von der menschenverachtenden Sorte. Aber der Alkohol war günstig und irgendwann nach der ganzen Böllerei ertönte aus den Boxen ein griechisches Lied. Diese Disko-Sirtaki-Knete, die auf ländlichen Ü30-Parties gern als Warmup zum Resteficken gespielt wird.

Ich wachte plötzlich auf, haute alkoholisiert wie ein Trinkhallen-Battalion mit der Faust auf den Tisch und schnappte mir die Weiber des Raumes. Zu einer Menschenkette aufgereiht, schwang ich in der rechten Hand eine Serviette und krallte mich mit der linken an einer Frau, ich weiss nicht mehr welche, fest. Weil der “Beat” immer schneller wird, sprang und stampfte ich drehend so die Schrittfolge in den Boden des Saals und freute mich senil grinsend.

Von der ganzen Bewegung derart in Form gebracht ging danach gar nichts mehr. Ein guter Jahresstart. Soviel zur margaritarischen Anekdote.

Mich bringt jedes griechische Liedgut (auch türkisches – ist sich ja sehr ähnlich) zum Tanzen. Wer möchte, dass ich mich mal so richtig blamiere, der möge bitte seine Heimfeten-Playlist um “Zeibekiko tis Evdokias” erweitern, am besten im Repeat für zahlreiche Stunden Spaß!

Weil das allerdings eher weniger mit der hauptstädtischen Tanzsaal-Kultur zu vereinen ist, musste ich arg überlegen. Zählt Headbangen als Tanz? Moderner Ausdruckstanz vielleicht. Wobei ich auch schon Männer zum Rattern von Druckern, Rasenmähern oder Mixern rhytmisch mit den Köpfen hab wackeln sehen. Das zählt als nicht.

Da muss dann schon eher folgendes herhalten:


Madonna – Deeper and deeper

Das letzte Mal, als ich das Lied in nem Club als Remix gehört habe, habe ich – den Text gröhlend und mit geschlossenen Augen tanzend – einer anderen Kontrahentin in jenem Talent-Contest ein Veilchen verpasst und mich im Delirium gegen eine mannshohe Box gekracht. Lang ists her, könnte mir aber heute auch noch passieren.

In diesem Sinne,
Marga

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