Na? Am Wochenende auch “Into the Blue” in der Glotze gesehen? Jessica Albas’s milchkaffeebraune Rundungen in Slow Motion? Cellulitefreie Zone ihrer “Südhalbkugel”, die sich durch die türkisfarbene See fräst? Wasser, das sich nur an Hüftknochen und beinharten Nippel bricht? Auch vor Wut und Neid in die Sofalehne gebissen?

Sexyness trotz Tauchmaske! SCHEISS HOLLYWOOD. Also ich seh unter Wasser anders aus. Noch.

Weil das Tagesgeschäft eines Pirates ja nicht nur klischeebehaftete Aktivitäten wie Saufen, Papageinzüchten und Schatzkarten lesen beinhaltet, sondern auch diverse, körperliche Aktivitäten aufweist (Kielholen, entern, Rumfässer rollen, in der Takelage turnen, den Mast besteigen), habe ich das dringende Bedürfnis etwas zu tun.

Weil es noch keine Photoshop-Brillen gibt und kein Gesetz, das die Menschheit zwingt, diese zu tragen, habe ich nun einen mutigen, ersten Schritt getan: Mir ein Fitnessstudio gesucht.

Das ist in Berlin nicht schwer. Hier wachsen unterschiedliche Sportkonzepte und Bewegungsaktiviäten wie Szeneklubs und Biosupermärkte aus dem Boden. Schwierig ist es nur, den passenden Tempel für seine guten Vorsätze finden – oder sollte ich sagen “das Schlachtfeld, auf dem es nur Verlierer geben kann”?

Wobei! Ganz so vertrackt und aussichtslos ist die Situation in den hauptstädtischen Muckibuden noch nicht. Bei diversen Probetrainings habe ich dabei unterschiedliche Typen erspäht. Von faltigem, altem Fleisch bei der Frauenfitness, Endzeitstelzen beim Zirkeltraining, pedikürte Endzwanziger beim Pilates, schwule Hipster im Billigstudio und zu guter Letzt, die die mir am liebsten sind: die Brathähnchen-Fraktion mit extra viel Brust und Keule.

Aber auch nachdem ich mich nun durch diverse Kraftsportkeller und Wellnessbereiche geschwitzt habe, will die Entscheidung noch nicht so richtig fallen. Lege ich Wert auf Kurse oder will ich lieber die Trainer-Fraktion zum Gernangucken. Will ich unter schnatternden Frauen trainieren oder brauche ich eine sichere Bezugsquellen für Anabolika oder andere Steroide? Lege ich Wert auf kostenloses Duschen oder muss ich im Preis unbedingt nen Tussi-Toaster und ne Dampfschwitze haben?

Ich bin mir sicher, dass Jessica Alba diese Probleme nicht hat und sich nach einer ordentlichen Burger-Mahlzeit in den Hollywood-Hills Ihren Teen Choice Award ans Zäpfchen schmiegt oder sich bestenfalls eine Armada an Personal Trainern engagiert, die sie für viel Geld an den schönsten Stränden der Welt bis zur Besinnlosigkeit im Laufschritt anheizen.

Dafür werde ich Pirat und bestimmt keine (zugebenermaßen sehr süsse, aber nichtsdestotrotz) unterschätzte und auf ihre Physiognomie reduzierte Schauspielerin. ARR!

Related Posts with Thumbnails
Tagged with:
 

5 Responses to Beinpressen fürs Eisfressen!

  1. anja says:

    Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Zwar ohne Piraterie, aber ich sage schon seit einiger Zeit, dass so’n bisschen Sport wirklich nicht schaden würde…

    Übrigens: Jessica Alba ist bestimmt auch nur retuschiert. In Wahrheit wiegt sie bestimmt 80kg und hat Orangenhaut, bei der jede Frucht neidisch werden würde!

  2. Marga says:

    Das sind dann die berühmt-berüchtigten Ananas-Schenkel! Du hast sicher Recht.

    Als ich zum ersten Mal mit dieser “verwegenen Sport-Sache” bei diversen weiblichen Mitgliedern meines Einflussbereiches ankam, waren alle hellauf begeistert so nach dem Motto “Yo Marga, such mal eins aus!”. Das Ende vom Lied: Ich pumpe allein wie ein asthmatischer Marienkäfer in Jogginghosen. Ist das bei dir auch so?

  3. anja says:

    Beinah identisch, ja.
    Sagen seit Jahren “Sport müsste man machen” und wenn ich dann aufstehe und sage, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen sei, ist einheitlich “Och… jetzt schon? Also… nee passt grad überhaupt nicht! Studium/Arbeit/Nasebohren ist so anstrengend und Geld… boah… Geld! Nee, hab ich auch nicht. Sorry!”

    Dreist war dann eine Freundin, die dann selbst ging, ohne bescheid zu geben, aber mir zuvor hoch und heilig versprach “Zieh’n wa durch!” (und dann auch noch in der Nachbarstadt, wo sie arbeitet und ich im Leben nie hinkomme). Schlimm, he…

  4. Marga says:

    Meine Damen haben sich dann bei der Androhung von sportlicher Aktivität auf Punktezählen geeinigt. Reimt sich aber schlecht auf “Eisfressen”. Das ist natürlich viel klinischer und netter, als hinfahren-umziehen-schwitzen-(duschen-)umziehen-wegfahren. Die Ausreden sind da kreativer, als alles, was ich mir jetzt spontan aus den Fingern saugen könnte.

    Wobei man ja fair sein und zugeben muss, dass ich diese Nasebohr-Intermezzo mich auch sporadisch überfallen. Besonders wenn es darum geht, die Steuern zu erklären, Fenster zu putzen oder Mehrflaschen wegzubringen.
    Ich kann dir nur raten, auf Mitstreiter zu verzichten.
    (ARR!)

  5. Ju says:

    Ich war zu lange nicht mehr hier, hab zu viele Texte verpasst und werde jetzt einige Zeit nachlesen…

    Diesen hier finde ich ganz besonders großartig, vor allem, da ich mich die nächsten paar Jährchen noch auf meinen Stoffwechsel verlassen will, danach finde ich sicher ein anderes Argument gegen Sport und feiere jede, die das genauso sieht und auf Hollywood-Ideale pfeift!

    Außerdem hab ich mich schlapp gelacht – noch so ein Argument für den Text :)

    Ich schicke herzlichste Grüße und leg jetzt mal los mit dem Nachholen…

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>

Premium Wordpress Plugin
  • RSS
  • Twitter
  • Soup.io
  • Facebook