Ich trage drei Paar Socken und ich friere trotzdem. Draußen türmt sich der Schnee. Kurzum: Das Draußen schreit quasi nach Comfort Soul EasyPeasy Food.

Auch wenn Griechenland (gerade momentan) eher wegen Krawall und Terror als aufgrund des kalten Winters in den Schlagzeilen von sich Reden macht, haben die Griechen ein, zwei Hausmittel gegen Frostbeulen und Gefrierbrand in den Knochen. Ouzo zum Beispiel. Oder Fassoulada (φασολάδα).

Was auch ein griechischer Vorname oder eine Krankheit sein könnten (schmerzhafte Blähungen oder ähnliches) ist eine ziemlich einfache aber schmackhafte Bohnensuppe. Ländlich. Rustikal. Ganz klar: Nouvelle cuisine geht anders.

Ganz im Gegenteil, je improvisierter und “pi mal Daumen” desto ursprünglicher und griechischer wird. Und mit der Suppe ist es auch wie mit fast allen Dingen (wenn man mal von Beziehungen absieht) – aufgewärmt wird sie immer besser.

Für einmal schlonzige Kindheitserinnerung nimmt man:

- Ein Teil Karotten, den gleichen Teil Knollensellerie, jeweils die Hälfte davon in Tomaten und Zwiebeln

- die doppelte Menge (also zwei Teile) weiße Bohnen (ich mag hier die getrockneten, kleinen Bohnen am liebsten)

- ein perverses Stück Bauchspeck zum Auskochen

- Gemüsebrühe zum Aufgiessen

- eine Dose Tomaten

- ein, zwei Blätter Lorbeer

- Salz, Pfeffer, Oregano, Olivenöl

Die Zubereitung ist fast simpler als die Beschaffung der Zutaten während der aktuellen Wetter-Situation.
Das perverse Stück Bauchspeck (ich nehme immer so einen Zwillingspack) in kaltem Wasser aufsetzen und den ganzen Geschmack rauskochen. Den toten, geschmacklosen Rest mit spitzen Fingern in die Tonne werfen. Weiße Bohnen seperat kochen (2 h Stunden ohne Einweichen, circa 1 Stunde mit Einweichen – und bloß nicht in der Brühe. Ich bilde mir ein, dass die Bohnen durch den Salzgehalt nicht weich werden wollen). Zwischendurch das Gemüse in hübsche Würfel schnitzen. Lorbeer in den Topf werfen, mit Brühe angiessen und Gemüsewürfel dazu. Wenn Gemüse weich, pürierte Tomaten aus der Dose dazuwerfen. Zum Schluss abschmecken. Wenn lecker wirds ungriechisch – für den Extra-Schlonz püriere ich einen Teil der Suppe und giesse ihn wieder zum Rest. Schuss Olivenöl drüber. Nomnomnom

Das obligatorische Deko-Grün in Form von Petersilie darf nicht fehlen. Reste werden liebevoll eingefroren.

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2 Responses to Das Marga-Kochstudio

  1. Corinna says:

    Wieviel Tomate soll es denn nu sein? Erst steht da ein halber Teil und danach noch eine Dose. Wieviel(e) Teil(e) ist die Dose, so im Verhältnis zu dem Teil Karotten? Wieder einmal Fragen über Fragen. Nur diesmal von mir.^^

  2. Marga says:

    Hallo Corinna,

    ich bin nun wirklich niemand, der sich an Dosierungen und Rezepturen hält. Auch griechisches Kauderwelsch wie “Soviel Tomate wie eben rein muss” helfen dir bestimmt nicht weiter.

    Ich verrate dir aber gern in welchem Verhältnis ich gestern meinen Schlonz fabriziert habe und hoffe du kannst damit etwas anfangen. Ich warne dich aber vor: Aufgrund der “winterlichen Verhältnisse” in der Bundeshauptstadt habe ich auf Vorrat gekocht, um mich notfalls mit TK-Essen vor dem TK-Tod zu retten. Die Verhältnisse dürfen und sollen also nach Personenanzahl und Hunger angepasst werden.

    Meine Mutter hat mir bei irgendeinem Heim-Besuch ihren großen 20-Liter Bräter “vererbt”. Da hinein fülle ich circa 2-3 Liter kaltes Wasser und werfe das besagte perverse Speckstück rein. Das lasse ich einmal wallend aufkochen und 2 Stunden sieden. Für die 500gr weiße Bohnen, die ich verwendet habe, musste eine halbe Knolle Sellerie und ihr Mengen-Pendant an Möhren hinhalten, ich schätze mal grob jeweils 300gr.
    Der halbe Teil sind übrigens frische Tomaten, die hab ich allerdings nur verwendet, weil ich keine zweite Dose Tomaten mehr hatte. Also kannst du gerne entweder zwei Dosen Tomaten verwenden, oder aber wie ich circa 150gr – 200 gr frische Tomaten und eine Dose. Im Zweifelsfall soviel wie eben rein muss ;)

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