Was ich sage – Was ich denke 4
Ich, telefonmüde, verlasse im Dunkeln das Haus und kehre im Dunkeln heim. Mit geschlossenen Augen und sichtlich genervt von dieser blondierten Mittvierzigern, die grundlos protestierend vor sich hinschnaubt, lausche ich dem Gespräch zweier Menschen in der Ringbahn.
Sie, hübsch mit Rehaugen, in Chucks und zerschlissenen Jeans (ich linse heimlich durch halb geschlossene Augenlider) – Er, auch hübsch, drei-tagebärtig mit Ringelschal und Jutebeutel. Bei beiden fehlt die obligatorische Club-Mate-Flasche, das macht sie sympathisch. Die Bahn ist voll und trotzdem herrscht zwischen beiden eine Kluft von ungesunden 30 Zentimetern.
Er flüstert leise, fast beschwörend, ihr zu, was er aus seinem Leben machen will – wo er hinwill – was er braucht und was er liebt.
Sie lauscht und spielt mit seinem Ringelschal.
Was ich sage
“Tschuldigung, darf ich da mal durch?”
Was ich denke
“Mein Gott. Du bist ein hübscher Kerl, du bist ein hübsches Mädchen. Ihr müsst euch nur trauen und tausend hübsche Babies machen. Ihr müsst garnicht euer Leben lang zusammenbleiben. Aber tut euch doch selbst einen Gefallen und geht beide einen halben Schritt aufeinander zu. Dann seid ihr beide im Winter nicht einsam. Schubsen möcht ich euch. Aus der Bahn und ineinander.”
studIpod
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