Als hessisches Kind ist man zumal mit einem ziemlich geilen, aber missverständlichem Dialekt gesegnet. Auch die hessischen Kulinaritäten wie Abbelwoi, Ahle Woscht, Handkäs’ und “Grie Soß” werden nicht von jedem Menschen verstanden (von den preussisch-stämmigen Berlinern mal ganz zu schweigen). Genauso abendländisch erscheinen unsere Traditionen. Das was der beste Vollblutberliner von allen als “die Provinz” betitelt, also da wie die Frau Ritari ursprünglich gelebt hat, gibt es am Abend des sechsten Dezembers (also noch lang hin) den “Glowesabend”. Wie zum heutigen Halloween ziehen die Kids von Haus zu Haus und Geschäft und Geschäft, sagen Ihre Sprüche auf und kriegen dann was zu beißen. In Anbetracht der Tatsache, dass mir heute zwei Einhörner, zwei Geister, drei Piraten und geschätzte 50 Vampire begegnet sind, möchte ich euch gern daran teilhaben lassen, mit welchem Spruch ich früher den Omas die Bonbons aus der Rippe geleiert habe:
und keine Mätzchen.
Arsch an de Wand
und her midde Plätzchen.
Herzallerliebst, nicht wahr? Und genau, weil ich nur mit solchen bäuerlichen Sitten aufgewachsen bin, war es für mich als Rucksack-Berliner und Neu-Großstädter vollkommen überraschend, als ich an meinem ersten Halloween im Prenzl’Berg von ein paar mutigen Kindern im 5. Stock (immernoch ohne Fahrstuhl) heimgesucht wurde.
“Süsses oder Saures!”, im ersten Augenblick löst so ein Spruch die Bud-Spencer-Faust in mir aus, weil es sich aber um Nachbarskinder handelt und die ARAG hier gute Geschäfte macht, sah ich mich gezwungen “Süsses” zu suchen. Wer meinen Haushalt kennt, weiss, dass Zucker und Kohlenhydrate keine Aufenthaltserlaubnis innerhalb der margaritarischen Grenzen haben und so stellte sich die Suche als wahre Sinnkrise da.
In meiner Not reichte ich den Kindern das Süsseste (mit Ausnahme von Süßstofftabletten), dass sich im Kühlschrank befand: Ein Bund Möhrchen.
Die Begeisterung hielt sich gelinde gesagt in Grenzen, meine wuchs hingegen von Augenblick zu Augenblick. Es gibt für so eine fiese Leiste wie mich nichts Schöneres, als entgleiste Blick bei Jung und Alt. Seit diesem Tag habe ich – neben dem obligatorischen Süßkram – auch immer ein paar Karotten zuhause und warte hexenkichernd hinter der Tür und hoffe, dass wieder ein paar Kinder zum Erschrecken klingeln.
P.S.: Neue Playlist übrigens —–>
One Response to Hallo-WAS? Ick kenn nur “Glowesabend”.
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20. November 2011Hallo Sandra,vielen Dank ffcr deine Tutorials, die sind sehr hilfreich.Du hast dir wrclkiih eine schf6ne Homepage aufgebaut.Wfcnsche noch viel Erfolg!