Durch sechs verschiedene DM-Drogerien bin ich getigert, die Ellenbogen gespitzt, um mich notfalls mit den Kosmetik-Groupies dieser Stadt anzulegen. Ich habe das Fachpersonal befragt (geschleimt!), habe Umwege und weite Strecken auf mich genommen und bin letzendlich nicht im leeren Händen siegreich heimgekehrt.

Wer so ein Haarpflegefundamentalist ist wie ich, der hats halt anscheinend nicht anders verdient.

Das Objekt meiner kosmetischen Begierde ist das in der letzten Woche in DM-Drogerien gesichtete Alverde Repair Haarspitzenfluid Traube-Avocado! Ok, aber warum jetzt der ganze Veitstanz wegen ein bisschen Schmierkram?


Gestatten? Traube-Avocado Shampoo, Spülung und ganz rechts das Haarspitzen-Tralala

Vor Äonen – als ich noch jung war – hatte ich arschlange, blonde WUNDERSCHÖNE (aber langweilige) Haare. In einem Anfall von pubertärem Hormonschub und Wahn liess ich alles auf Pagenkopf-Länge kürzen und sah fortan wie ein Flugzeug. Zwei Wochen habe ich damals geheult und bin leider nicht schlau geworden. Während mir meine Haare noch die jugendlichen Sünden ala Schaumtönung und Chemiekeulen verziehen hat, sträubt sich das mittlerweile reife margaritarische Haupthaar gegen Chemie im wahrsten Sinne des Wortes.

Doof und ein wenig unsicher (die Werbung lügt ja schliesslich nicht) pappte ich mir fortan jeden Marken-Kram in die Haare in der steten Hoffnung auf Besserung und war erstaunt, dass meine Wallewalle-Mähne aus Kindertagen immer dünner, platter und fettiger wurde.

Irgendwann gabs dann kalten Entzug: Kein Stylen, kein Föhnen und vor allen Dingen keine Silikone.

Silikone sind Krieg!

Silikone haben übrigens kosmetisch gesehen die selben Eigenschaften und den gleichen praktischen Nutzen wie auch in der Baubranche. Kaschieren! Dass man kaputtes Haar nicht reparieren kann, egal wie lockig und debil die Gliss-Kur-Tante aus der Werbung grinst, merkte ich spätestens beim dramatischen Silikon-Entzug an dem Zustand, in dem sich meine Haare befanden. Untragbar. Skandalös. Wie Omi unterm Arm. Also ab damit, Pagenkopf. Prinzessin Eisenherz wieder nur am Heulen.

Deswegen färbe ich mir meine Haare seit ewigen Zeiten mit Henna in diversen selbstgepanschten Rottönen (seit gestern übrigens in meinem Winterrot) und wäsche meine Haare mit Naturkosmetik. Ich stehe also mit der Öko-Mutti-Liga vorm Regal und lese Inhaltsstoffe, das einzige spießige Laster, das ich mir übrigens leiste. Als hevorragender Wegbegleiter hat sich da übrigens der Codechecker erwiesen, aber Vorsicht! Der ist nichts für schwache Nerven! Oder möchtest du etwa feststellen, dass sich in der Gesichtscremé Erdöl-Verbindungen befinden? Nein? Na also.

Ok, das alles erklärt zwar meine bemitleidenden Blicke bei den noch vollhaarigen Teenie-Weiber, die sich nicht entscheiden können, ob Fructis oder Pantene besser riecht, aber immer noch nicht meine Freude. Es gab bisher nichts vergleichbares in der Naturkosmetik und deshalb sah ich mich ernsthaft genötigt – Frauen verstehen das.

Der einzige Grund, der meine Euphorie ein bisschen trübt, ist der direkte Vergleich zu den üblichen Alverde-Portionsgrößen. Lächerlich!


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3 Responses to Haarpflege-Fundamentalist

  1. dieKomplizin says:

    Da bin ich doch gleich mal zu DM gerannt und hab’s jekooft!!!!

  2. Marga says:

    Bloß nicht in die Längen schmieren! Und bitte nur in homöopathischen Dosen!
    Irgendwie ist das Wildrosenöl, das ich mir sonst in die Spitzen kleistere, schöner. Riechen tut beides gut.

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