Ich bin ein schlechter Beifahrer. Ich kann keine Karten lesen, verwechsle links mit rechts, mit oben mit unten und weil ich keinen Führerschein habe, scheisse ich auf (Straßen!)Verkehrsregeln.

Ich bin orientierungstechnisch die Frau, die Indiana Jones oder John McClane fluchend hinter sich her ziehen müssen, weil uns die bösen Schurken sonst den Arsch aufreissen. Kopf- und planlos, dafür aber mit mächtig Kohldampf, haben wir uns am Wochenende in Dresdnen mit über dem Handy gebeugten Köpfen auf der Straße bewegt. Hatte so was geo-cachiges an sich, wie mein bester Pfadfinder von allen und ich durch die Straßen irrten, wahlweise auf der Suche nach “KAAAFFEE!!” (Er), “KAUGUMMI?” (Ich) oder “SITZPLATZ!!!” (Wir beide).

Auch die Nahrungssuche hatte etwas Abenteuerliches. Als frommer und genügsamer Hauptstadtbürger ist man es gewohnt, dass man bei Magenknurren und akut-leerem Kühlschrank den nächsten Späti entert und sich mit allerhand Fressalien eindeckt. Bei anhaltender Ortsfremde, dem generellen Fehlen von Spätverkäufen in der sächsischen Landeshauptstadt (Hallo Marktlücke?) und den wirtschaftskrisensicheren Preisen der Hotel-Minibar (3,50 Euro für 50gr Erdnüsse – WTF, bin ich Rockefeller?) nimmt man gern irritierte Blicke in Kauf. So schmiss ich also die Applikationen von Qype und Foursquare auf meinen Android-Smartphone an und konnte mir mit der Verknüpfung mit Google Maps nicht nur die nächstgelegenen Puffs, Tankstellen, Supermärkte und Futterkrippen anzeigen lassen, sondern auch – sofern vorhanden – die subjektiven Beurteilungen von Menschen, die da schon einmal gastiert haben, anschauen. Bestens.

Auf diese Art und Weise haben wir einen Spanier besucht, einen afrikanischen Häuptling um Audienz gebeten und zu guter Letzt in einem richtigen tschechischen Bierhaus richtig tschechisches Gulasch gegessen und richtig tschechisches Staropramen gekippt.

Aber nicht nur kulinarisch gesehen war unser Wochenendtrip eine echte Weltreise.

Eine Einführung in die geheimnisvolle Welt der Wurst, warum Sachsen Softeis lieben und warum ich wohl endlich aus ausrüstungstechnischen Fehlern gelernt habe – dazu gibts morgen mehr.


“Sie haben Ihr Ziel erreicht!”

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