Wenn ich von neuen Trends, Marken und Erfindungen höre versuche ich natürlich zunächst einmal, den persönlichen Nutzenfaktor zu ergründen. Nützt mir das Neue was? Interessiert es mich überhaupt? Und zuletzt: Lohnt es sich zumindest darüber zu reden?
Wenn dieser Prozess, der meist nur wenige Sekunden dauert, abgeschlossen ist – stellt sich mir häufig die Frage, wo der Betreffende auf die Idee gekommen ist. Steckt wirklich hinter jedem neuen Ding eine Riege von überbezahlten Marketing- und PR-Menschen, die geifern und darauf geiern, bereits vorhandene Ideen auf branchenfremde Szenerien umzumünzen, Innovationen vom selben, alten Scheiß zu potenzieren oder schlicht und ergreifend zu klauen und Ideen von Übersee zu “importieren”?
Kann es nicht auch sein, dass da Menschen unter uns sind, die sich denken: “Mensch, ich wollte schon immer mit meinem Kühlschrank übers Wetter reden! Da muss es doch was geben..” oder “Boah, warm isses aber meine Beine sind voller blauer Flecke. Ich brauche eine selbstkühlende Nylon-Strumpfhose (Ich wäre dir so dankbar!) oder wie wärs mit “Himmel, ich mag das teuere Scheiß-Obst aus dem Supermarkt nicht mehr kaufen. Da muss es doch eine Alternative geben..”.
JA, DAS GIBTS!
Heute gelesen in der Berliner Zeitung. Fünf Berliner haben sich dem freiem Obst und dem Mundraub verschrieben und haben unter mundraub.org ein Portal geschaffen, der es jedem Robin Hood und Revoluzzer im Herzen ermöglicht, zu wildern, zu plündern und zu rauben. Also auch mir.
Meine Güte, manche Ideen sind so genial, dass ich mich manchmal dafür ohrfeigen möchte, dass ich nicht selbst auf sowas gekommen bin. Und, das Schicksal scheints zu wollen, bei mir im Kiez gibt es sowohl wilde Kirschbäume und Haselnusssträuche. Ick bin entzückt.
Apropos: Was das böse Supermarkt-Gemüse übrigens an Mutationen hevorbringen kann, zeigt uns das Mitbringsel vom Wochenendkind. Das war beauftragt worden im Discounter ums Eck einige Kleinigkeiten zu besorgen (Möhre, Milch und Backpulver – sehr aufregend) und präsentierte diese Monster-Möhre.

23 Zentimeter lang, 5 Zentimeter Umfang am dickeren Ende – die würde raubermäßig geteilt und verputzt. Trotzdem unheimlich. Hoffentlich gibts hier in der Nachbarschaft demnächst auch Möhrenfelder.

One Response to Freies Obst für freie Bürger
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